INTERNATIONAL SUMMER FESTIVAL 2025

Von 19. bis 22. Juni 2025 fand – wieder im Gartenbereich des Wiener Metropol – mein nun schon fünftes INTERNATIONAL OPEN AIR SUMMER FESTIVAL of THE STORY OF JAZZ statt. Heuer lautete das Motto: „Swingin‘ At Newport“. Das Jazz-Festival rundete damit die in der Jubiläums-Saison 2024/25 anlässlich „10 Jahre THE STORY OF JAZZ“ gespielten „Glorious Days of Jazz“ mit einer Verbeugung vor dem Urvater aller Jazz-Festivals, dem Newport Jazz Festival, ab.

An 4 Spieltagen gaben 12 Bands, zusammengestellt aus mehr als 16 international tätigen Musikerinnen und Musikern an die 100 Meisterstücke zum Besten, die Newport im Lauf von 70 Jahren zu einer Institution gemacht haben. Besonderes Augenmerk widmeten die aus aller Welt kommenden Protagonistinnen und Protagonisten aller Altersklassen – von Newcomern bis zu „Giants of the Scene“ – dem Gründer und am Klavier begeisternden Impresario des Newport-Jazzfestivals George Wein sowie den zig Jazz-Legenden von Louis Armstrong bis Miles Davis, die in Newport musikalische Höhepunkte gesetzt haben. Der stilistische Bogen spannte sich von New Orleans bis Cool Jazz.
Musicians Announced
Miloš Čolović (SRB) – double bass

Miloš Čolović (geboren 1998) zählt zu den aufstrebendsten Jazz-Musikern Europas und hat sich trotz seiner Jugend sowohl in seiner Heimat Serbien als auch im Rahmen seiner Studien in Österreich und darüber hinaus auch international bereits einen Namen gemacht. In Belgrad gehörte Miloš bis 2017 der Serbian Radio-Television Big Band an und leitet dort aktuell ein Trio, das seine Originalkompositionen und Arrangements spielt. Er war bereits auf vielen Festivals und in namhaften Jazzclubs in Serbien, Österreich, Israel, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Deutschland, Rumänien, Slowenien, Mazedonien und Kroatien zu hören, unter anderem mit großen Namen wie Dena DeRose, Stjepko Gut, Jim Rotondi, Jim Snidero, Jure Pukl, Renato Chicco, Adam Nussbaum, Howard Curtis, Mario Gonzi und Vladimir Kostadinovic, von denen einige auch bei THE STORY OF JAZZ gut bekannt sind. Miloš Čolović hat beim INTERNATIONAL OPEN AIR SUMMER FESTIVAL der STORY OF JAZZ 2024 die Sängerinnen Robin Henn und Lady Lili Mae mit seinem ebenso modernen wie tief in der Tradition verwurzelten Bass-Spiel begleitet und stand heuer am zweiten und dritten Festival-Tag unter anderem für Reminiszenzen an George Wein, als Fundament für Bläser- und Gesangs-Parts und als pulsierender Begleiter eines Dizzy Gillespie gewidmeten Bebop-Sets zur Verfügung.
Howard Curtis (USA) – drums

Der Afro-Amerikaner Howard Curtis gehört de facto zu den Stammgästen bei den INTERNATIONAL OPEN AIR SUMMER FESTIVALs der STORY OF JAZZ, begeisterte schon 2022, 2023 und 2024 und tellte auch heuer wieder seine ganze rhythmische Schaffenskraft in den Dienst der Sache. In seiner mehr als 30-jährige Karriere als Drummer, Perkussionist und Dozent hat Howard Curtis mit Stars wie Dave Liebman, Bob Mintzer, Joe Locke, Barry Harris, John Abercrombie, Jimmy Heath, Lionel Hampton und Kirk Lightsey gearbeitet und ist auf Jazz- und Musik-Festivals in aller Welt aufgetreten, inklusive Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kroatien, Russland, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, der Türkei – und eben auch Österreich. Howard Curtis saß die ersten beiden Festival-Tage am Schlagzeug, rundete dabei verschiedene „Tastes of Wein“ ab und erzeugte für Solisten auf Trompete, Posaune, Tenorsaxophon und Vibraphon sowie die stimmgewaltige Sängerin Esther Miller den jeweils notwendigen Groove.
Navid Djawadi (IRN/AUT) – double bass

Navid Djawadi zählt zu den Top-Bassisten, die ich als Pianist, Bandleader und musikalischer Leiter kennenlernen durfte. Bei THE STORY OF JAZZ ist er seit ihren ersten Jahren – nur leider viel zu selten – dabei und auch im Kurt Prohaska Trio und im Pros & Cons Jazztrio zählt er zu meinen Favoriten. Beim ersten INTERNATIONAL OPEN AIR SUMMER FESTIVAL 2021 war Navid eine große Stütze in der Zusammenarbeit mit dem aus den USA kommenden Tenorsaxophonisten Heath Jones, auf den er auch heuer wieder treffen wird. Als Kind war Navid musikalisch geprägt durch Rock- & Pop-Klassiker, bis er dann später zum Jazz und zur Improvisation fand und in Bass-Größen wie Gina Schwarz, Albert Kreuzer und dem kolumbianischen Virtuosen Juan-Garcia Herreros die besten Lehrenden fand. Er arbeitete mit so unterschiedlichen Künstlern wie Lorenzo Ferrero und Michael Bublé sowie heimischen und internationalen Kunstschaffenden wie Heinz v. Hermann, Andy Middleton, Caspar Richter und Marika Lichter. Seit 2014 ist Navid Djawadi als freischaffender Musiker in den Bereichen Jazz, World-Music und Musiktheater tätig. Beim heurigen Jazz-Festival rollte Navid am ersten und am letzten Festival-Tag in unterschiedlichsten Bands, vom Trio bis zu All Star Bands mit Trompete, Posaune, Klarinette, Saxophon, Gesang einen Klangteppich von Traditional bis Cool Jazz aus.
Jakob Helling (GER) – trumpet, cornet, flugelhorn

Jakob Helling zählt zu den führenden zeitgenössischen Trompetern, Komponisten und Arrangeuren Europas. Er wurde 1990 in Bielefeld, Deutschland, geboren und studierte in frühen Jahren Trompete in Bremen, bevor er an die Folkwang Universität der Künste in Essen wechselte, wo er seinen Bachelor in Jazztrompete machte. Anschließend zog er nach Graz, um bei Ed Partyka und Michael Abene Jazzkomposition zu studieren, ein Studium, das er mit Auszeichnung abschloss. Einen großen Teil seiner Arbeit widmet er dem Schreiben von Musik für verschiedene Ensembles wie seine „Jakob Helling Concert Big Band“, die Kammerphilharmonie Bremen, das Subway Jazz Orchestra in Köln, das Notes And Tones Jazz Orchestra in Wien oder das Concept Art Orchestra in Prag. Als Trompeter war er einer von drei Finalisten für den zweiten Trompetenstuhl der Danish Radio Big Band in Kopenhagen.
Jakob Helling arbeitet im großen Stil als Live-Musiker, in TV-Produktionen und im Studio für Künstler wie die australische Jazz-Musikerin Sarah McKenzie, „unsere“ Marianne Mendt oder den leider jüngst verstorbenen Trompeter Jim Rotondi, der 2022 beim INTERNATIONAL OPEN AIR SUMMER FESTIVAL der STORY OF JAZZ als Solist und Begleitmusiker begeisterte. Ihm zu Ehren und zu Ehren der Jazz-Legenden früherer Generationen gestaltete Jakob seine Auftritte beim heurigen Jazz-Festival. Der erste und der vierte Festival-Tag (Donnerstag und Sonntag) gehörten ihm, wobei er die Musik von Newport-Stars wie Louis Armstrong, Ruby Braff oder Miles Davis reflektierte.
Filip Kostoláni (SVK) – tenor saxophone

Der junge, aus der Slowakei stammende Saxophonist Filip Kostoláni sprang wegen der Absage eines anderen Saxophonisten buchstäblich in letzter Sekunde für die Samstag-Konzerte des INTERNATIONAL OPEN AIR SUMMER FESTIVAL 2025 der STORY OF JAZZ ein. In seiner Heimat und in Wien ist er, nicht zuletzt dank seines Studiums an der Musik und Kunst Privatuversität MUK der Stadt Wien kein Unbekannter, sein Debüt bei THE STORY OF JAZZ aber rückte ihn in das Bewusssein eines größeren Publikums. Wie er de facto ohne Vorbereitungszeit das gesamte Programm vom Blatt spielte, sich mit seinem Bühnenpartner Jordi Roviró auf Anhieb verstand und für die Sängerin Esther Miller einen geschmeidigen Klangteppich legte, rang den positiv überraschten Zuhörenden größten Respekt ab. Besonders beeindruckend war Filip Kostolánis stilistische Flexibilität, die ihn scheinbar mühelos von traditionellem Jazz zu Swing und weiter zu rasantem Bebop führte. Bewundernswert, wie er die Erinnerung an die vom Saxophonisten James Moody mitgestaltete, beim Newport Jazz Festival 1963 präsentierte Kampagne „Dizzy For President!“ wachrief.
Der junge Saxophonist ist jedenfalls ein Top-Kandidat für weitere Auftritte bei THE STORY OF JAZZ.
Ádám Ladányi (HUN) – trombone, conductor

Mit Ádám Ladány ist mir ein besonderer Glücksgriff für das INTERNATIONAL OPEN AIR SUMMER FESTIVAL 2025 der STORY OF JAZZ geglückt. Denn Ádám Ladány zählt nicht nur zu den profiliertesten ungarischen und obendrein in Österreich verfügbaren Posaunisten, er hat auch eine besondere Hand für das gemeinsame Musizieren mit Jugendlichen. Deshalb hätte es kaum einen passenderen Musiker als ihn geben können, die eigens für das heurige Jazz-Festival geplante Metropol Youth Band, eine Tribute Band an die legendäre International Newport Youth Band, zusammenzustellen, sie zu leiten, einzustimmen und mit ihr aufzutreten.
Ádám Ladány hat seine musikalische Ausbildung an der lokalen Musikschule seiner Heimatstadt Tápiógyörgye im Herzen Ungarns in den Fächern Klavier, Tenorhorn und Posaune begonnen. Nach der Matura nahm Ádám ein Jazz-Posaunen-Studium beim angesehenen Prof. Ferenc Schreck, der unter anderem in der Rundfunk Bigband des Ungarischen Rundfunks und im Budapest Jazz Orchestra arbeitete, auf. Sein Bachelor-Studium schloss der Posaunist 2010 an der János Kodolányi Universität in Székesfehérvár ab. Bereits in seinem letzten Universitätsjahr begann Ádám zu unterrichten. Musikpädagogik schien seine wahre Berufung zu sein – das Anliegen, jungen Menschen den Einstieg in die Welt der Musik, insbesondere des Jazz, zu ermöglichen und zu erleichtern.
Als Ádám Ladányi den Posaunen-Weltmeister Ed Neumeister, der 2023 umjubelter Star auch beim INTERNATIONAL OPEN AIR SUMMER FESTIVAL der STORY OF JAZZ war, als Solisten im Budapest Jazz Orchestra hörte, begab er sich zu diesem an die Kunstuniversität Graz, wo er 2018 ein Master-Studium abschloss.
Seit Beginn seiner Studienzeit hat Ádám Ladányi in verschiedenen kleinen und großen Ensemble-Formationen mitgespielt, darunter dem Budapest Jazz Orchestra, dem HGM Jazz Orkestar Zagreb, dem KUG Jazz Orchestra, der Jazz Big Band Graz und der Kelag Bigband. Durch diese Ensembles hatte er die Möglichkeit, Weltstars wie Anthony Strong, Carla Bley, China Moses, Don Menza, Ken Peplowski, John Fedchock, Miguel Zenón und Mike Holober zu begleiten.
Derzeit ist Ádám als Posaunenlehrer und Bigband-Leiter an der Musikschule Wien sowie an der Musikschule J.G. Albrechtsberger in Klosterneuburg tätig. Beim heurigen Jazz-Festival dirigierte er am Samstag eine Mini-Bigband, ein Oktett aus Studierenden, die Metropol Youth Band. Als Posaunist kam er zusätzlich am ersten und am vierten Festival-Tag zum Zug, um mit seiner besonderen Fähigkeit für eine gesangsähnliche Spielweise Newport-Stars wie J.J. Johnson, Kai Winding, Jack Teagarden, Trummy Young, Bob Brookmeyer und einigen mehr in unterschiedlichen Bands die Ehre zu erweisen.
Dávid László Marsall (HUN) – clarinette, baritone saxophone

Kaum jemand anderer als der ungarische Klarinettist und Saxophonist Dávid László Marsall könnte besser geeignet sein, in einer All-Star Band zu Ehren von Louis Armstrong zu sitzen. David Laszlo Marsall kann ein Diplom als klassischer Klarinettist und Musiklehrer der Budapester Franz Liszt Musikakademie vorweisen und hat fast 25 Jahre Erfahrung als freiberuflicher Saxophonist, Klarinettist und Arrangeur in verschiedenen Jazz- und Bluesorchestern gesammelt. Bei seinen Auftritten auf zahlreichen Bühnen Europas und der Welt hat er mehrere Preise im Bereich des „Hot Jazz“ gewonnen, was ihn zu einem überaus begehrten Mitglied in diversen Wiener Jazzbands macht. Bei THE STORY OF JAZZ hat sich Dávid László Marsall schon in der Rolle von Benny Goodman in die Herzen der Zuhörenden gespielt, beim Jazz-Festival waren an dem unter dem Motto „Jazz On A Summer’s Day“ stehenden Sonntag die Klarinetten-Größen Peanuts Hucko, Edmond Hall und Barney Bigard seine Referenzen.
Dávid László Marsall greift aber ebenso gerne zu Saxophonen, insbesondere dem selten gehörten Bariton-Saxophon. Auf diesem Instrument erwies er – ebenfalls am Festival-Sonntag – der Bariton-Legende Gerry Mulligan die Ehre, der mit seinem (als durchschaubares Wortspiel verpackten) „News From Blueport“ zusammen mit dem später in Wien lebenden Trompeter Art Farmer dem Newport Jazzfestival ein Denkmal gesetzt hat.
Esther Miller (ZAF/DNK) – vocals

Mit Esther Miller machte eine weltumspannend agierende Gesangskünstlerin Wien und dem 5th INTERNATIONAL OPEN AIR SUMMER FESTIVAL of THE STORY OF JAZZ die Ehre ihres Auftritts. Esther Miller ist eine südafrikanische Sängerin, deren Stimme die Wärme und Lebendigkeit ihres Heimatlandes in sich trägt. Mit Wurzeln im Jazz, Gospel und afrikanischer Musik ist Millers Gesangsstil ebenso vielfältig wie kraftvoll. Sie hat die unglaubliche Fähigkeit, mit ihrer Stimme tiefe Emotionen zu vermitteln, egal ob sie gefühlvolle Balladen, schwungvolle Jazzstandards oder von afrikanischen Rhythmen durchdrungene Lieder singt. Millers Auftritte zeichnen sich durch ihre dynamische Bühnenpräsenz und ihre Fähigkeit aus, auf tiefgreifender Ebene mit dem Publikum in Kontakt zu treten. Ihre reiche, ausdrucksstarke Stimme und ihre Beherrschung verschiedener Musikgenres haben sie zu einer angesehenen und beliebten Künstlerin in der internationalen Musikszene gemacht.
Esther Miller blieb mehrere Tage in Wien und stand am zweiten, dritten und vierten Festival-Tag (Freitag, Samstag und Sonntag) auf der Bühne. Dabei zitierte sie Gesangs-Stars, die in Newport zu den absoluten Highlights gezählt haben – Ella Fitzgerald, Billie Holiday, Carmen McRae, Dinah Washington, Annie Ross, Anita O’Day und Sarah Vaughan. Sie wurde dabei von unterschiedlichen Bands begleitet, angefangen vom smarten Trio, über ein Saxophon-Quartett bis zu den Metropol All Stars, die sich am Festival-Sonntag für „Jazz On A Summer’s Day“ aus allen verfügbaren Musikern formierten.
Antônio de Pádua (BRA) – trumpet

In letzter Sekunde ist es gelungen, den brasilianischen Trompeter Antônio de Pádua für das INTERNATIONAL OPEN AIR SUMMER FESTIVAL 2025 der STORY OF JAZZ zu gewinnen. Der Musiker und Komponist hat 1997 seinen Bachelor-Abschluss in Trompete an der Bundesuniversität von Paraíba erworben. Danach war er Trompetenlehrer am Musikinstitut Waldemar de Almeida im Bundesstaat Rio Grande do Norte. Er arbeitete in mehreren Orchestern (Sinfonieorchestern und Big Bands) seines Heimatbundesstaates, zunächst als Trompeter und später als Dirigent. In der Zwischenzeit hat er drei Soloalben veröffentlicht, darüber hinaus zwei Alben mit dem Wiener Choro Klub und zuletzt das erste Album der Familie Pádua mit dem Titel „Saudação“. Er gewann den Hangar-Preis 2002, Quarta Musical Cosern 2006, den Diário de Natal Preis 2007 und erneut den Hangar-Preis 2010. Im Jahr 2018 veröffentlichte er das Trompetenlehrbuch “Métodos Brasileiros”, das brasilianische Rhythmen in die Technik des Instruments integriert. Seit 2019 lebt er mit seiner Familie in Wien und widmet sich von hier aus vorwiegend der Vermittlung und Verbreitung der Vielfalt brasilianischer Musik in ganz Europa.
Antônio de Pádua stand am Freitag, 20. Juni 2025, im Rahmen des Programms „One More Taste of Wein“ zu Ehren von Ruby Braff auf der Bühne und sorgte anschließend in Vertretung eines Vibraphonisten für „Good Vibes in Rhode Island“.
Chris Parker (USA) – drums

Mit Chris Parker war das Schlagzeug nach den ersten zwei Festival-Tagen (mit Howard Curtis) auch Tag 3 und Tag 4 fest in US-amerikanischer Hand. Chris Parker ist ein Multiinstrumentalist und Musikpädagoge aus Indiana, USA, der derzeit seinen Master in Jazzmusik an der Kunstuniversität Graz macht und in Wien als freiberuflicher Musiker und Privatlehrer arbeitet. Während seiner Zeit in New York City und Indiana trat er mit Größen wie Randy Brecker, Chris Potter, Rich Perry, Tim Armacost Jamey Aebersold, Frank Glover, Jim Snidero, Rob Dixon sowie im Glenn Miller Orchestra auf oder nahm Alben mit diesen und einigen mehr auf. Im Frühjahr 2022 erhielt er seinen Bachelor of Music in Jazz Studies von der Indiana University Jacobs School of Music.
An Parker’s einfühlsamer Spielweise erkennt man, dass der noch junge Musiker neben dem Schlagzeug verschiedene andere Instrumente studierte, darunter Euphonium/Posaune, Bass, Saxophon und Gitarre. Damit war er ein hoch willkommener Newcomer bei THE STORY OF JAZZ und insbesondere dem INTERNATIONAL OPEN AIR SUMMER FESTIVAL, wo es unter anderem darum ging, sich ohne groß angelegte Probenarbeit rasch auf unterschiedlichste Mitmusikerinnen und Mitmusiker einzulassen. Dies waren zwei Trompeter (Antônio de Pádua & Jakob Helling), ein Posaunist (Ádám Ladányi), ein Tenorsaxophonist (Filip Kostoláni), ein Klarinettist und Baritonsaxophonist (Dávid László Marsall), eine Sängerin (Esther Miller), zwei Bassisten (Miloš Čolović & Navid Djawadi) sowie ein unvermeidlicher Pianist (Kurt Prohaska).
Helmut Prohaska (AUT) – drums

Meinem Bruder Helmut Prohaska kam beim heurigen INTERNATIONAL OPEN AIR SUMMER FESTIVAL ein ganz besondere Rolle zu. Er war dank seiner beruflich wie privat praktizierten Einfühlsamkeit in die Mentalität von Kindern und Jugendlichen bereits 2023 eine tragende Säule des Kids Special’s „Jazz 4 Fun!“ und brachte diese wunderbare Fähigkeit auch heuer wieder ins Spiel: als Schlagzeuger in der Metropol Youth Band. Dieses exklusiv für das Jazz-Festival 2025 der STORY OF JAZZ zusammengestellte Nonett aus jungen, zum Teil sehr jungen Instrumentalistinnen und Instrumentalisten wurde von zwei erfahrenen Köpfen zusammen gehalten: vorne dem Dirigenten und Mastermind des Jugendorchesters Ádám Ladányi, der als Posaunist auch in anderen Bands aufschien, und hinten eben Helmut Prohaska am Schlagzeug.
Helmut qualifizierte sich zusätzlich zu den eingangs erwähnten „Goodies“ seines swingenden Schlagzeugspiels noch durch eine Erfahrung, die er in jüngster Vergangenheit machen durfte: er war einer der Schlagzeuger in dem speziell auf junge Leute zugeschnittenen Super-Projekt „Countdown Strauss“ des Star-Perkussionisten Martin Grubinger. Die dabei entstandene 100-köpfige MyGroove Superband trat in der Silvesternacht 2024/25 mit Star-Gästen wie Ankathie Koi, Max Mutzke, Felicia Lu, Thomas Lang (Drummer von Falco), Rhani Krija (Percussionist von Sting), Ferzan Önder, Julia Hofer, Thomas Hechenberger, u.a. live am Wiener Rathausplatz auf und feierte gemeinsam mit tausenden Zusehenden und Zuhörenden den Jahreswechsel. Wer das harte Auswahlverfahren zur Ermittlung der 100 Besten aus 500 Bewerbenden von Martin Grubinger und die Intensität der drei Monaten dauernden Übungs- und Workshop-Zeit kennt, kann ermessen, dass es mir eine große Freude und Ehre ist, meinen Bruder für mein vergleichsweise winziges Festival-Projekt gewonnen zu haben.
Bei Martin Grubinger schaffte es Helmut mit wenigen anderen in die Schlagzeuger-Kategorie „Pro“, die zweithöchste nach „Master“, wogegegen die meisten Mitwirkenden in den Kategorien „Basic“ und „Advanced“ spielten. Mit Helmut Prohaska am Schlagzeug bekam die Metropol Youth Band somit ein mehr als solides rhythmisches Fundament.
Kurt Prohaska (AUT) – piano, musical direction

Es war eine Jubiläums-Saison für mich: 10 Jahre THE STORY OF JAZZ und darin das 5th INTERNATIONAL OPEN AIR SUMMER FESTIVAL! Zum fünften Mal also schlüpfe ich, Kurt Prohaska, in die Kombi-Rolle des Impresarios, musikalischen Leiters und Festival-Pianisten. Im Rahmen des Festprogramms „Swingin‘ at Newport“ war es mir ein ganz besonderes Anliegen, George Wein, den Gründer des Newport Jazz Festival’s und Urvater dieses und vieler weiterer Jazz-Festivals, besonders zu würdigen. Auch er: Impresario und über weite Strecken musikalischer Leiter und Festival-Pianist. Obendrein bewies er, dass es vielleicht nicht ganz falsch ist, sich für eine gute Sache, auch wenn sie noch so arbeitsintesiv ist, mit allen Fasern seines Lebens einzusetzen: George Wein wurde 96 Jahre alt.
Über 70 Jahre existiert das von George Wein geschaffene und seit 2016 vom Bass-Giganten Christian McBride weitergeführte Newport Jazz Festival nun und es hat Jazz-Geschichte geschrieben. Im Laufe der Zeit kamen alle Jazz-Größen zum Festival, darunter Louis Armstrong, Ella Fitzgerald, Duke Ellington, John Coltrane, Miles Davis, Cannonball Adderley und Thelonious Monk, um nur einige zu nennen. Der Trompeter Dizzy Gillespie startete hier seine Wahlkampagne für die US-Präsidentschaft 1964. Eine eigens für das Festival aus jungen internationalen Musikern zusammengesetzte Youth Band brachte – heute als legendär geltende – Jazz-Größen wie Eddie Gomez, Dusko Goykovich, George Gruntz, Erich Kleinschuster, Albert Mangelsdorff und Hans Salomon hervor.
All das hatte ich mir vorgenommen, beim heurigen Jazz-Festival zu thematisieren – wie gewohnt in Wort und Musik. Und wenn auch mein INTERNATIONAL OPEN AIR SUMMER FESTIVAL in Relation zum Newport Jazz Festival nur eine winzige Randerscheinung ist: die von mir handverlesenen internationalen Musikerinnen und Musiker, deren und meine Begeisterung, beim INTERNATIONAL OPEN AIR SUMMER FESTIVAL der STORY OF JAZZ aufzutreten, waren auch heuer wieder Garant für Jazz auf höchstem Niveau.
Jordi Roviró (ESP/GER) – trumpet

Der erst knapp über 20 Jahre alte Jordi Roviró zählt zu den ganz großen jungen Talenten, die sich schon bei THE STORY OF JAZZ präsentierten. Er stammt aus einer katalanisch-deutschen Familie mit vielfältiger Nähe zur Musik und entdeckte schon früh seine Leidenschaft für die Trompete. Bereits als Schüler sammelte er Erfahrungen in Bands und besuchte schließlich ein Jahr lang die Special Music School in Manhattan, New York. Dieser prägende Aufenthalt in den USA führte zu seiner Entscheidung, eine Musikerkarriere anzustreben. Nach dem Unterricht bei renommierten Trompetern in New York, Hamburg und Wien wurde ihm im Jahr 2019 beim Wettbewerb „Jugend Jazzt“ der Lennart-Axelsson-Sonderpreis verliehen. Mit einer intensiven Studienvorbereitung an der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg konnte sich Jordi für einen Studienplatz für Jazz-Trompete an der MUK (Privatuniversität für Musik und Kunst der Stadt Wien) qualifizieren.
Gespielt hat Jordi Roviró bereits in bekannten Konzertsälen wie der Merkin Concert Hall in New York City, der Elbphilharmonie (als Mitglied des Elbphilharmonie Publikumsorchesters) und der Laeiszhalle in Hamburg. Auftritte mit verschiedenen Bands brachten ihn in mehrere Hamburger Clubs wie das Birdland und das Cascadas oder auch den Cutting Room Club in New York. Bei THE STORY OF JAZZ brillierte der junge Künstler sowohl indoor als Partner des Vibraphonisten Tobias Meissl als auch outdoor bei den Jazz-Festivals 2023 und 2024.
Heuer trat Jordi am Festival-Samstag in der Metropol Youth Band, anschließend beim „Supreme Taste of Wein“ zu Ehren von Ruby Braff und Warren Vaché und zu guter Letzt beim Gedenkkonzert „Dizzy For President“ auf. An Jordi’s „Bent Horn“ war die musikalische Verwandtschaft mit Dizzy Gillespie auch optisch erkennbar.
Primo Salvati (ITA) – tenor saxophone

Primo Salvati ist Saxophonist, Klarinettist, Flötist, Pianist und Komponist, und bei THE STORY OF JAZZ kein Unbekannter. Sowohl im auf lateinamerikanische Musik fokusierten Kapitel „Blue Bossa“ als auch beim INTERNATIONAL OPEN AIR SUMMER FESTIVAL 2023 stand der temperamentvolle Italiener auf der Bühne.
Primo Salvati studierte 2004 bis 2010 klassisches Saxophon in Rom und lebte dann fast ein Jahrzehnt in Wien, wo er an der MUK (Privatuniversität für Musik und Kunst der Stadt Wien) die Studien Instrumental- und Gesangspädagogik, Kompositions- und Musiktheoriepädagogik, Jazz-Saxophon sowie Jazzkomposition und Arrangement absolvierte. Seine musikalischen Interessen reichen von klassischer Musik über Jazz und Improvisation bis hin zu traditioneller osteuropäischer Musik. 2021 wurde Salvati zum künstlerischen Direktor des im rumänischen Siebenbürgen tätigen Vereins ELIJAH bestellt. Der Verein bietet in sechs Dörfern den dort lebenden Jugendlichen Unterstützung in den Bereichen Ausbildung, Arbeit, Soziales und Kultur durch Lehrwerkstätten, Sozialzentren, ein Schülerwohnheim und zwei Musikschulen, in denen 20 Musiklehrerinnen und -lehrer unter der Leitung von Primo Salvati tätig sind. Seit Dezember 2022 arbeitet er als künstlerischer Berater für die Staatsphilharmonie Sibiu.
Primo Salvati gehörte an den ersten beiden Festival-Tagen (Donnerstag und Freitag) bei verschiedenen „Wein-Verkostungen“ – sprich: Reminiszenzen an George Wein und seine Newport All Stars – zu den Metropol All Stars und erwies dabei insbesondere der Jazz-Legende Bud Freeman die Ehre. In einer Miles Davis Tribute Band durfte er in die Rollen von niemand Geringeren als John Coltrane, Zoot Sims und Wayne Shorter schlüpfen, um schließlich noch als Sideman für ein von Ádám Ladányi gespieltes Posaunen-Feature, sowie auch für die Sängerin Esther Miller zur Verfügung zu stehen.
Public Voices 2025
„Wie jedes Jahr ein begeisternder Ohrenschmaus.“
„Danke Kurt, es war einmalig. Wenn es nicht schon 22 Uhr gewesen wäre, hätten wir noch länger applaudiert!“
„Habe selbst den tollen Anfang und das fulminante Ende miterlebt, aber auch das Dazwischen war (aus verlässlicher Quelle) Spitze!“
„War ein grossartige Abend gestern! Bis Sonntag!“
„Ein wunderbares Festival, das diesmal von 3 auf 4 Tage erweitert wurde und wunderbaren Jazz, wie ich ihn in meiner Jugendzeit erlebt und geliebt habe, bringt. Esther Miller konnte als Sängerin in den Rollen von Ella, Billie und Carmen gewonnen werden und erfüllte diese perfekt.“
„Vielen Dank für den tollen Abend!! Wir freuen uns auf ein baldiges Wieder(sehen/hören)!“
„War ein wunderbarer Abend wie toller Abschluss!! Danke.“